Aminosäuren in der Pferdefütterung – sinnvoll oder überbewertet?

Eine ausgewogene Fütterung ist die Grundlage für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden unserer Pferde. Neben Energie- und Nährstoffversorgung rücken dabei zunehmend Aminosäuren in den Fokus. Doch welche Rolle spielen sie wirklich – und lohnt sich eine gezielte Supplementierung?

Im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit haben wir die Wirkung von Aminosäuren auf die Pferdefütterung untersucht. Die Ergebnisse geben spannende Einblicke und liefern wertvolle Impulse für die Praxis.

Was sind Aminosäuren?

Aminosäuren sind die Bausteine von Proteinen und übernehmen lebenswichtige Funktionen im Organismus. Insgesamt gibt es 20 relevante Aminosäuren, die in zwei Gruppen unterteilt werden:

• Essenzielle Aminosäuren wie Lysin, Methionin, Threonin oder Tryptophan können nicht selbst gebildet werden und müssen über das Futter zugeführt werden.
• Nicht-essenzielle Aminosäuren wie Alanin oder Serin kann der Körper bei Bedarf selbst herstellen.

Gerade die essenziellen Aminosäuren sind entscheidend, wenn es um Muskelaufbau, Gewebeheilung, Huf- und Fellgesundheit sowie das Immunsystem geht.

Funktionen im Pferdekörper

Proteine und ihre Aminosäuren sind an nahezu allen Prozessen beteiligt:

• Aufbau und Erhalt von Muskeln, Sehnen, Haut und Hufen
• Bildung von Enzymen und Hormonen
• Unterstützung bei der Energieversorgung unter Belastung

Einige Beispiele für ihre besonderen Aufgaben:

• Lysin: wichtig für Zellwachstum, Wundheilung und Calciumaufnahme
• Methionin: unterstützt Hufe, Haut und Haare, Vorstufe von Cystein und Keratin
• Threonin: fördert Darmgesundheit, Immunsystem und Kollagenbildung
• Tryptophan: wirkt beruhigend und wird bei nervösen Pferden eingesetzt

Studien zeigen: Selbst Pferde in leichter Arbeit profitieren von einer gezielten Aminosäuren-Ergänzung durch bessere Muskelentwicklung und schnellere Regeneration.

Supplementierung – ja oder nein?

Ob und in welchem Maß eine Ergänzung sinnvoll ist, hängt von vielen Faktoren ab. Zwar liefern Heu, Gras und Kraftfutter grundsätzlich Aminosäuren – doch die Verfügbarkeit schwankt stark. Untersuchungen belegen, dass die Verdaulichkeit je nach Aminosäure nur zwischen 30–90 % liegt.

Gezielte Supplementierungen können deshalb Vorteile bringen:

• Lysin + Threonin steigern Muskelmasse und verbessern die Körperzusammensetzung
• BCAA (Leucin, Isoleucin, Valin) fördern Regeneration und Muskelaufbau
• Carnitin unterstützt die Energieversorgung und reduziert Muskelübersäuerung

Wichtig: Nur eine einzelne Aminosäure zu füttern, bringt oft wenig. Entscheidend ist das richtige Verhältnis – ganz nach dem „Minimum-Gesetz“: Fehlt eine Aminosäure, können die übrigen nicht optimal wirken.

Blick in die Zukunft

Die Forschung ist noch nicht abgeschlossen. Es gibt bisher kein perfektes Aminosäurenprofil, das den Pferdebedarf ideal abdeckt. Künftige Studien werden zeigen, wie man individuelle Unterschiede (Alter, Rasse, Trainingsintensität) noch besser berücksichtigen kann. Klar ist aber schon jetzt: Eine durchdachte Aminosäuren-Versorgung kann entscheidend zur Gesundheit, Leistungsbereitschaft und Regeneration beitragen.

Produktempfehlungen

Wir haben verschiedene Präparate getestet und möchten euch ein Produkt vorstellen, das wir für empfehlenswert halten:

• Amino Horse – gezielt abgestimmte Aminosäuren für den Muskelaufbau, die Regeneration und das allgemeine Wohlbefinden des Pferdes. Hochverdaulich, da ausschließlich reine Aminosäuren eingesetzt werden
  https://aminohorse.de

Dieses Produkt wurde von uns „getestet“ und für empfehlenswert befunden.
*unbezahlte Werbung

💡 Tipp: Im Humanbereich gibt es ebenfalls sehr gute Präparate mit allen essenziellen Aminosäuren. Hier muss man allerdings die Dosierung für Pferde entsprechend umrechnen. Wer dazu Fragen hat, darf uns gerne eine Mail schreiben – wir geben Tipps und konkrete Vorschläge zur Umsetzung.